L-Threonin im Muskelaufbau

Die Wirkungskraft von Aminosäuren als wesentliche Bausteine des menschlichen Körpers ist zweifellos anerkannt. Als eines der essentiellen Aminosäuren ist Threonin nur wenig bekannt und dennoch hält es in der Phase der Proteinbildungen eine fundamentale Schlüsselrolle inne. Da es vom Körper nicht selbst mittels anderer vorhandener Aminosäuren generiert werden kann, muss es durch die Nahrungsaufnahme in Form von Speiseprodukten, die reich an Threonin sind, in ausreichenden Mengen zugeführt werden.

Einen besonders hohen Gehalt an Threonin verzeichnet das Robben- oder Walfischfleisch, das sich jedoch kaum zum gewöhnlichen Verzehr anbietet. Im Gegensatz dazu haben herkömmliche Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Linsen, Eier, Geflügel, Rindfleisch und Sesam Körner einen nicht zu ingorierenden Threonin Gehalt. Besonders während der Wachstumsphase eines Menschen nimmt Threonin einen ganz speziellen Stellenwert ein und sollte in ausreichenden Mengen verabreicht werden. da es somit genügend Spielraum hat, um den natürlichen Wachstum des Körpers zu fördern, indem es die ideale Protein Balance im Organismus aufrecht erhält.

Daraus ist auch zu schließen, dass besonders Kleinkinder und Jugendliche verständlicherweise einen erhöhten Bedarf an Threonin haben. Parallel dazu erhöht diese Aminosäure die Resistenzfähigkeit des Körpers, was wiederum die Kräftigung des Immunsystems gewährleistet.

Symptome eines Threonin Defizits

Eine ungenügende Threonin Zufuhr durch nicht adequate Speisenaufnahme, was bedeutet, dass threoninreiche Nahrungsmittel wie Rindfleisch, Geflügel, Milch und Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte und Kerne nicht in ausreichenden Mengen konsumiert werden, kann zu verschiedenen Anzeichen von Irritabilität führen. Das heißt, dass frequent auftretende Stimmungsumschwünge und Nervosität als eine Begleiterscheinung von Threonin Mangel gewertet werden könnten. Noch wichtiger jedoch ist die mögliche Schwächung des Immunsystems, denn Threonin ist für die Stabilität und Stärkung des Immunsystems unabdinglich, und ohne das Vorhandensein dieser wichtigen Aminosäure können wirkungsvolle Antikörper gegen diverse Krankheiten nicht in ausreichender Anzahl gebildet werden.

L – Threonin stabilisiert Muskelgewebe und Bindesubstanzen

Im Krafttraining erfüllt die Aminosäure Threonin noch eine weitere wesentliche Funktion. In hohem Maße beeinflusst Threonin die Bildung und Verfestigung von Bindesubstanzen wie Kollagen und Elastin, denn vorab ist Threonin das Wirkungselement für die Formung von Glycin und Serin, den beiden Aminosäuren, deren Rolle bei der Produktion von Kollagen, Elastin und dem Muskelgewebe auschlaggebend ist. Gerade Kraftsportler sollten sich dessen bewusst sein, dass diese Bindesubstanzen auch im Knorpel und in der Knorpelmasse immer wieder neu gekräftigt und erhalten werden müssen, vor allem nach strapaziösen Aktivitäten, wie streng eingehaltene Trainingseinheiten im Body Building und allgemein im Kraftsport. Durch die einzigartige Wirkung der Aminosäure Threonin wird den potentiell auftretenden Verschleißerscheinungen an den durch die hohe physische Anstrengung am ehesten betroffenen Gelenken entgegengewirkt.

Threonin im Kraftsport ist also ein ausschlaggebender Faktor im Absorbierungsprozess von Proteinen. Es erhält und regeneriert die Muskulatur und es kräftigt den gesamten Knochenbau. Hinzu kommt, dass es nicht nur das Bindegewebe und die Dehnbarkeit der Muskulatur im Körper stärkt und unterstützt, sondern der Umstand, dass diese Aminosäure besonders in der Herzmuskulatur in bedeutenden Mengen vorkommt, weist auf die fundamentale Funktion von Threonin hin. In Forschungen wurde nachgewiesen, dass durch die Wirkungskraft von Threonin eine schnellere Heilung von Verletzungen und Wunden ermöglicht werden kann.

Threonin als Basiselement für Glycin

L – Threonin kann unter anderem zur Aminosäure Glycin abgebaut werden. Glycin ist die kleinste und gleichzeitig unkomplizierteste Aminosäure, die semi – essentiell ist, dass heisst, sie kann vom menschlichen Körper generiert werden, und muss nicht unbedingt durch eine enstsprechende Nahrung eingenommen werden. Glycin ist ausserdem ein wesentlicher Bestandteil von beinah allen Proteinen und spielt ebenfalls in Hinsicht auf die verschiedenen Stoffwechselprozesse eine überaus wichtige Rolle. Glycin ist ein unentbehrliches Element, sowohl während der Biosynthese von Häm, welches mit der Sauerstoff Bindung im Blut verbunden ist, als auch während der Biosynthese von Kreatin, dem Engergiespeicher in den Muskeln.

Glycin ist ganz besonders im Gehirn aktiv, wo es durch seine Wirksamkeit die ständigen und ungewünschten Muskelkontraktionen abbaut. Threonin als Ausgangsstoff für Glycin ist also aktiv an der Förderung und dem Erhalt von Muskelgewebe beteiligt. Als ein wichtiger Reststoff, bzw. Rückstand, von vielen Proteinen befindet sich Threonin im Kollagen, im Elastin, im Zahnschmelz und in der Knochensubstanz.

Die Rolle von Threonin im effektiven Fettabbau

Wirkungsvolle Konsequenzen des unerlässlichen interaktiven Zusammenspiels von Threonin und den beiden Aminosäuren Methion und der Asparaginsäure sind einerseits die Verdauung von Fetten und Fettsäuren, und andererseits die Prävention von Fettablagerungen in der Leber, während im gleichen Maße der intensive Fettabbau durch lipotrope Wirkstoffe stimuiert und funktionell unterstützt wird. Lipotropen, die durch die Verbindung von Threonin und den Aminosäuren Methione und Asparaginsäure im Bereich des Stoffwechsels äußerst aktiv sind und die Ausfuhr von Fettstoffen aus der Leber stimulieren, sind parallel dazu durch ihre fettverwertenden Wirkungen direkt mit der Erhaltung eines gesunden Leberorgans in Verbindung zu bringen. Auch durch eine optimale Fettverbrennung der aus der Leber heraus transportierten Fettsubstanzen sorgen sie für eine zusätzliche Anreicherung des Energiehaushaltes des Körpers. Ohne die ausreichende Präsenz von lipotropen Substanzen besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Fettstoffe im Leberorgan eingeschlossen werden und dadurch ernsthafte Schäden am Organ hervorrufen können, wie zum Beispiel eine Leberzirrhose oder eine Verlangsamung des Stoffwechsels.

Threonin als Heilmittel gegen Krankheiten im zentralen Nervensystems und Muskelschwäche

Threonin aktiviert die Thymusdrüse, einem kleinen Organ im lymphatischen System und folglich des Immunsystems, in welcher die T – Lymphozyten reifen und neue Lymphozyten bilden. T-Zellen sind in der Lage, infektiöse Mikroorganismen und krebserregende Zellen im menschlichen Körper zu erkennen und zu signalisieren. Desweiteren wird in der Thymusdrüse Threonin in allen wichigen Proteinbildungen eingefügt.

Vom zentralen Nervensystem aus wird Threonin auch an dieser Stelle genutzt, um die beruhigenden Eigenschaften von T – Zellen optimaler verwerten zu können und um gleichzeitig durch die Auslösung von beruhigenden Eigenschaften über diese sedativen Aminosäure jene chemischen Vorgänge im Gehirn zu lindern, welche zu überaktiven oder sogenannten schwierigen individuellen Eigenschaften eines Menschen führen. Wie bereits erwähnt wird Threonin auch zu Glycin, einem Muskelkontraktionshemmer, transformiert. Wissenschaftlichen Forschungen zufolge kann die zusätzliche Verabreichung von 1000 mg Threonin pro Tag dazu führen, dass unkontrollierbare Muskelbewegungen, die durch Symptome von multipler Sklerosis oder spastischer Paraplegie verursacht werden, zwar nicht völlig aufgehoben, jedoch in einem gewissen Grade eingeschränkt werden können.

Threonin Bedarf im menschlichen Körper

Generell gilt, dass etwa 1050 mg Threonin pro Tag benötigt werden, um den erwachsenen Organismus mittleren Gewichtes (ca. 70 kg) ausreichend mit dieser Aminosäure zu vesorgen. Mit einer ausgewogenen Ernährung sind diese Quantitäten einfach zu decken. Besonders Vegetarier sollten wegen ihrer speziellen Ernährungsweise sicherstellen, dass sie in ihren fleischlosen Nahrungsplan entsprechend erhöht threoninhaltige pflanzliche Produkte einbeziehen. Als Zusatzgabe sollte 500 mg Threoninkapseln vorzugsweise dreimal täglich eingenommen werden, um den entsprechenden Bedarf im Aminosäurehaushalt des Körpers zu decken.